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Donnerstag, 26. August 2010

Aus Kalle Klecks wird Killerkalle

Die erste Nacht verlief total ruhig. Meine Fantas schienen ein bissel irritiert, weil oben auf einmal die Klappe vom Stall zu war, aber sie haben sich scheinbar schon damit abgefunden. Entweder sie haben den neuen Mitbewohner noch gar nicht registriert oder aber es ihnen piepegal, so dass alles schön harmonisch wie immer war.

War Kalle Klecks am ersten Abend noch eher neugierig und ließ sich streicheln, so gab es in der Nacht eine Wandlung. Mein erster Griff in den Stall war dann auch sehr schmerzhaft, dabei wollte ich lediglich sein Futter nachfüllen.

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Er verteidigt wie ein kleiner Löwe sein Revier und sobald ich auch nur einen Finger in den Stall halte nimmt er sofort eine Angriffststellung ein und fiept wie verrückt. Wandert der Finger dann auch nur einen Zentimeter weiter, wird gnadenlos angegriffen. Seitdem nenne ich ihn scherzhaft Killerkalle.

Er tut mir so leid. Ich könnte echt heulen. Er ist so ein süßer Fratz.

Kein Kaninchen ist von Natur aus boshaft. Böse macht sie nur der Mensch, der geringe Platz den sie im Käfig haben, die unregelmäßige Fütterung mit daraus resultierendem Hunger, Einsamkeit und der unsachgemäße Umgang mit ihnen.

Bei Kalle kommt noch hinzu, dass er voller Aggressionen steckt. Er lebte ca. 2 Jahre alleine in einem Minikäfig in dem er nicht mal Platz hatte zweimal am Stück zu hoppeln und das direkt über seinem Bruder. Sie konnten sich riechen und wurden, je nach Lust der Kinder, ab und an zusammen laufen lassen. Sie konnten also nie so richtig ihre Rangordnung klären, was eine absolute Quälerei für sie gewesen sein muß.

Ich wollte den Kleinen gestern schon in den Schuppen bringen und gegen seinem Bruder austauschen, habe es aber aus zeitlichen Gründen nicht geschafft. Dieses wird aber heute geschehen, nachdem alles neutralisiert ist und wir endlich den Holzstall vom Vorbesitzer als Rückzugsort geholt haben.

Dann hilft nur noch Geduld und Spucke um aus Killerkalle wieder Kalle Klecks zu machen. Der Platz, die Ruhe und viel Beschäftigung meinerseits wird ein übriges dazu tun.

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